Rekordjahr für Computerviren
Schutz gegen Schädlinge bietet ein Virenscanner. Wenn er aktuell ist. 2004 hat einen Rekord neuer Computerviren gebracht: Mehr als 100.000 digitale Schädlinge soll es geben. Allein in diesem Jahr sind laut Experten weltweit etwa 25.000 Viren neu aufgetreten. Die gefährlichsten Attacken gingen von den Virenfamilien NetSky, Mydoom, Sasser, Bugbear und Beagle aus, erklärt Computerviren-Experte Andreas Marx. Nahezu alle verbreiten sich über E-Mails. Im Durchschnitt befindet sich in etwa jeder sechsten Mail nach einer Statistik der Sicherheitsfirma MessageLabs ein Virus.
Allerdings müssen Computernutzer im Kampf gegen Viren nicht nur auf E-Mails achten. Der Wurm Sasser zum Beispiel verbreitete sich über das Internet und richtete sich gegen Windows-Rechner, die eine Sicherheitslücke im Windows-Betriebssystem hatten.
Unerwünscht: Die Spam-Mail
Die größte Gefahr der Viren sieht Experte Marx darin, dass bei befallenen Computern unbemerkt "Hintertüren" geöffnet werden. Dadurch könnten Fremde auf Daten zugreifen. Auch ließen sich die infizierten Computer zum Versenden so genannter Spam-Mails, unerwünschter Werbe-Mails, nutzen. "Der eigene PC dient dann als Zwischenstation", so Marx. 95 Prozent aller Spam-Mails werden laut Marx heute bereits von den so genannten Würmern ausgelöst, die sich im Anhang von elektronischen Nachrichten befinden. Sie verstopfen zunehmend die Posteingänge von Firmen und privaten Computernutzern. Zudem wird durch sie der weltweite Datenverkehr erheblich gestört.
Eine neue Art von Internet-Kriminalität sind seit letztem Jahr die so genannten Phishing-Attacken. Das Kunstwort "Phishing" setzt sich aus "Passwords" und "fishing" zusammen, was so viel bedeutet wie "nach Passwörtern angeln": E-Mails und Internetseiten werden gefälscht, um an vertrauliche Daten wie Passwörter, Zugangsdaten und Kreditkartennummern heran zu kommen. "Die Fälschungen sind oft so perfekt gemacht, dass die Nutzer ihre Daten sorglos preisgeben", sagt Experte Marx.
Gefahr "Phishing"
Doch sind auch die Methoden raffinierter geworden: So seien vor kurzem Phishing-Mails entdeckt worden, die bereits beim Öffnen der E-Mail durch den Benutzer Online-Banking-Daten ausspähten und nicht erst beim Klicken auf die Web-Adresse, berichtete MessageLabs. Für die Sicherheitsfirma steht fest: Phishing-Attacken und Online-Identitätsklau haben sich 2004 zu den größten Bedrohungen im Internet entwickelt. MessageLabs verweist dabei auf die rasant gestiegene Zahl an abgefangenen Phishing-Mails. Im September 2003 waren es gerade einmal 279 derartige Mails. Bis September 2004 steig ihre Zahl auf über zwei Millionen.
Quelle ARD.de
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